A Silent Voice – Ein Anime, der zum Nachdenken anregt

A Silent Voice – Ein Anime, der zum Nachdenken anregt

 

Hallo und Herzlich Willkommen zu einem neuen Beitrag auf lootchest.de! Ich hoffe ihr hattet eine angenehme, nicht ganz so stressige Woche und lasst euch weder von den aktuellen politischen, noch von persönlichen Problemen runterziehen. Ich habe die vergangenen beiden Wochen gemerkt: Man darf alles nicht so ernst nehmen! Ohren steif halten!

Im Gegensatz dazu schreibe ich heute allerdings über ein ernstes Thema, mit dem, so traurig das auch sein mag, bestimmt jeder schon einmal konfrontiert wurde: Mobbing.
Wie ihr dem Titel schon entnehmen könnt, geht es um den Anime „A Silent Voice“, über den meine Freundin und ich dank ihres Japan begeisterten Vaters gestoßen sind.

Ich muss erst einmal gestehen, dass ich mich mit der japanischen Form des Anime oder des Manga so gar nicht auskenne. Mir war so ziemlich nur das unter „unwissenden“ vorherrschende Klischee bekannt, vor allem das der großbrüstig gezeichneten Damen. Oder und damit lässt sich meine einzige Erfahrung verknüpfen, Pokémon, Digimon und Avatar. Dennoch bin ich, als Buch, Serien und Filmeliebhaber, immer absolut offen für Neues und habe mich, das nicht einmal aus irgendeinem bestimmten Grund, schlicht noch nicht mit Animes oder Mangas auseinandergesetzt. „A Silent Voice“ hat mich allerdings neugierig gemacht und tatsächlich habe ich mich etwas durchs Netzt geklickt und zwei, drei Mangas entdeckt, die mich interessieren. Sie stehen mittlerweile in meinem Bücherregal, bereit endlich gelesen zu werden. Ich kann euch sagen, es macht verdammt Spaß mal etwas ganz Neues auszuprobieren!

Aber bevor ich zu sehr vom Thema abkomme, soll es heute natürlich um den Film „A Silent Voice“ gehen. Worum geht es? Der Film handelt von einem tauben Mädchen, das in die sechste Klasse einer japanischen Grundschule hinzustößt. Sie ist eine neue Schülerin, die einzige mit einer Behinderung in der Klasse. Schnell wird sie das Opfer eines gleichaltrigen Jungen, der sie aufgrund dieses anders seins auf heftigste mobbt.  So beginnt der Film.
Allerdings erleben wir die Geschichte nicht etwa aus der Sicht des Opfers… Sondern aus Sicht des Täters. Wir erleben seinen Lebensweg über mehrere Jahre, bis hin zur Oberschule, dem japanischen Äquivalent der Oberstufe eines Gymnasiums hier. Das Blatt wendet sich schnell gegen ihn und sein Leben nimmt eine Wendung, die sein Mobbing wie einen Boomerang auf ihn selbst zurück feuert. Er erlebt das, was jeder Täter besser früher als später erleben sollte: Reue. Doch die Geschichte entwickelt sich anders als man denkt und das Mobbing in der Grundschulzeit, prägt mehr als ein Leben bis hinein ins Erwachsen werden.

„A Silent Voice“ ist ein künstlerisches Meisterwerk. Der Zeichenstil ist unfassbar schön, die Charaktere sind allesamt detailliert. Die Metaphorik der Situation wird zeichnerisch wunderbar dargestellt und verleiht dem Film eine ganz besondere Note, bei der eine Live Action Produktion an ihre Grenzen stoßen würde.  Das Thema Mobbing und die Folgen eben dieses, wird knallhart dargestellt. Was Hänseleien bis zur körperlichen Gewalt auswirken können, wie ein Mensch physisch und psychisch leiden kann und wie viele Jahre ein Verarbeitungs- und Wiedergutmachungs Prozess dauern kann, sowohl für Opfer, als auch Täter, aber auch für das Umfeld derjenigen… „A Silent Voice“ fasst alles emotional, manchmal lustig und immer wenn es sein muss sehr ernst zusammen.

Einzige Kritik die mir zu Ohren gekommen ist, ist, dass die Übersetzung japanisch zu Deutsch einige Lücken aufweisen soll. Allerdings kann ich das selbst nicht beurteilen und hätte selbst eher gesagt, dass die deutsche Synchronisation gewohnt gut ist.
Abseits dessen ist es für jemandem dem die japanische Kultur nicht unbedingt bekannt ist, manchmal schwer, gewisse Gepflogenheiten oder Verhaltensweisen auf Anhieb zu verstehen. Ich persönlich finde das allerdings sehr spannend, gerade weil ich mich sehr für andere Kulturen interessiere. Ich muss zugeben, dass Japan wohl aktuell das für mich spannendste Land auf meiner Reiseliste ist.

„A Silent Voice“ hat meinen Horizont erweitert, das kann ich definitiv so stehen lassen. Nicht nur das Thema Mobbing wird auf eine fantastische Art angegangen, sondern auch das Genre Anime und Manga hat mein Interesse geweckt. In Zukunft werde ich sicher noch auf den einen oder anderen Schatz stoßen, der wahrscheinlich den meisten Japan Fans unter euch bekannt ist, aber für Leute wie mich eine ganz neue Erfahrung bietet.

Bis dahin wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Lasst mich gerne wissen, falls ihr Tipps für Animes und Mangas kennt, über die man nicht unbedingt beim googeln stolpert. Macht es gut!

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